vom 22.10. bis 27.10.2023
Ort: Alden Biesen (Belgien)
Teilnehmende:
9 Schülerinnen und Schüler der 8A und 8B des BG/BRG Pestalozzi Graz
10 Schülerinnen und Schüler des Don Boscocollege, Zwijnarde (BE)
12 Schülerinnen und Schüler des Mihai Viteazul National College, Bukarest (RO)
Nach einer langen 12-stündigen Anreise erreichten wir am Sonntag, den 22.10., das wunderschöne Schloss Alden Biesen des deutschen Ritterordens in der belgischen Ortschaft Bilzen. Noch am Abend hatten die Schülerinnen und Schüler aller drei teilnehmenden Länder die Gelegenheit, sich etwas kennen zu lernen, und auf Anhieb wurde gleich gemeinsam getanzt, gesungen und das allseits beliebte Spiel „Werewolf“ gespielt!
Bereits vor der Anreise haben alle drei Schulen einen fiktiven Gesetzesantrag zu einem aktuellen Thema ausgearbeitet, welcher auf europäischer Ebene im Rahmen des „Council of Ministers“ durchgesetzt werden sollte. Unsere Gruppe entschied sich für die Einführung der 4-Tage- Arbeitswoche zu dem Thema „work-life-balance“.
Dieses Thema wurde am Montag zunächst in einem 20-minütigen Vortrag der Menge ausführlich dargestellt und erklärt. Die Arbeitssprache dabei war selbstverständlich Englisch.
Nach dem Vortrag mussten die Schülerinnen und Schüler in 4 gemischten Diskussionsgruppen dieses Thema für eine Stunde debattieren. Zu diesem Zweck haben unsere Schülerinnen und Schüler Leitfragen im Vorfeld ausgearbeitet, um das Gespräch für diese Zeit steuern zu können. Danach kamen die anderen beiden Schulen an die Reihe, wobei unsere Gruppe auch die Diskussionen teilweise mitprotokollieren und die Ergebnisse der Debatten wiederum im Plenum präsentieren mussten.
Auf Basis dieser Debatten änderten wir immer wieder unseren „proposal“, also den Gesetzesantrag, um ihn an die Vorstellungen der anderen Länder etwas anzupassen.
Zur Abwechslung fanden auch Exkursionen statt, und zwar nach Maastricht, Leuven und natürlich nach Brüssel, wo wir das Europaparlament besichtigten. Dabei durften wir auch das berühmte „Oval“, also den großen Sitzungssaal, besichtigen, in dem aber gerade eine längere Kaffeepause stattfand und wir somit leider keine Debatte verfolgen konnten.
Am Donnerstag, den 26.10., war dann der große Tag des Rollenspiels „Council of Ministers“ in Alden Biesen. Jede Schülergruppe musste sich schon im Vorfeld in 2 Nationen aufteilen, um die Abstimmung am Ende etwas realitätsnaher zu machen. Da wir nur ein kleines Land mit relativ wenigen Stimmen sind, haben wir uns für ein größeres weiteres Mitgliedsland, nämlich Spanien, entschieden.
Jedes Land hatte genau eine Stunde Zeit, um den Gesetzesantrag zu verteidigen, zu erklären oder zu ergänzen aufgrund der Anfragen aller anderen teilnehmenden Nationen. In kurzen Pausen durften die Schülerinnen und Schüler „Lobbying“ betreiben und sich mit den anderen Delegationen besprechen. Das war eine äußerst herausfordernde und spannende Stunde, welche unsere Schülerinnen und Schüler bravourös bewältigten! Am Ende konnten wir einen Teilerfolg erzielen, indem einer der drei Unterpunkte mehrheitlich angenommen wurde. Dasselbe Ergebnis wurde auch von den anderen beiden Nationen erzielt.
Am Abend war dann die Erleichterung unter allen groß, dass diese Herausforderung so gut bewältigt wurde, und die Schülerinnen und Schüler aller drei Länder feierten ihre Leistung und verbrachten noch einen letzten lustigen Abend gemeinsam, bevor es für uns Abschied nehmen hieß und wir am 27.10. in der Früh wieder die Heimreise antraten.
In diesen Tagen haben die Schülerinnen und Schüler einiges gelernt: einerseits haben sie viele gleichaltrige Personen aus anderen europäischen Ländern kennen gelernt und neue Freundschaften geknüpft. Andererseits wurde ihnen durch das Rollenspiel klar, wie schwierig es ist, einen Gesetzesantrag auf europäischer Ebene durchzusetzen. Durch die Diskussionen und Anfragen sowie das Lobbying haben sie einen Einblick in die reale Welt der täglichen Arbeit der Parlamentarierinnen und Parlamentarier in Brüssel bekommen.
Ein großes DANKE an den Elternverein, den Absolventenverein und an das Europabüro des Landes Steiermark für die dringend benötigte finanzielle Unterstützung!