Am 5. März 2024 um neun Uhr war es wieder einmal soweit: Eine Auswahl der begabtesten und engagiertesten Nachwuchs-Physiktalente der Steiermark samt ihren Physikolympiade-Kursleitern füllten den festlichen Steiermarksaal des Steiermarkhofs mit Spannung.

Diesmal wurde der Saal für die ersten eineinhalb Stunden des vierstündigen Wettbewerbs verdunkelt, damit das Beobachten beim Optik-Experiment besser gelingen konnte. Hier musste zunächst der Brechungsindex für Wasser ermittelt, die Wellenlänge eines Laser-Pointers mithilfe einer CD verifiziert und schließlich das erstaunliche Jamin-Interferometer untersucht werden. Bei Letzterem wird ein Laserstrahl mittels zweier parallel angeordneter Spiegel in mehrere Teilstrahlen zerlegt (Reflexion am Glas bzw. an der Metallfolie des Spiegels), von denen zwei Paare jeweils wieder zusammentreffen und am Schirm abgebildet werden. Ihre Lichtstrahlen weisen ein Interferenzmuster auf, bei dem sich die Streifen durch das Einbringen dünnerer Luft (Kerzenflamme) in jeweils einen der beiden Strahlen weiterbewegen. Aus der Anzahl der vorbeiwandernden Interferenzstreifen konnte man auf den Brechungsindex der Luft und daraus wiederum auf die Temperatur der Luft (Kerzenflamme) schließen. Daraufhin wurde im ersten Theoriebeispiel die elektrische Beheizung (nachts), die thermische Isolierung und der Belüftungsmechanismus eines Gewächshauses rechnerisch untersucht. Das zweite Theoriebeispiel handelte von einem Raumschiff, das einen Neutronenstern umkreist und in der dritten und letzten Theorieaufgabe wurde eine Vorrichtung zur Vermessung des Doppelspalt-Interferenzmusters ausführlich und detailgetreu diskutiert und berechnet.

Auf den fordernden Wettbewerbstag folgte am 6. März 2024 der feierliche Festtag. Im Rahmen der Siegerehrung brachten sich sowohl der Physikolympiade-Landesleiter der Steiermark als auch die Vertreterin der Bildungsdirektion und unserer Sponsoren AVL sowie des Hauptsponsors Anton Paar ein: Sie schilderten in persönlicher und ermutigender Weise einerseits ihren eigenen Bezug zur Physik und andererseits die weitreichende Rolle der Physik für unseren Wirtschaftsstandort und unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit. Außerdem sprachen sie allen Beteiligten ihre Wertschätzung für das über den normalen unterrichtlichen Rahmen weit hinausgehende Engagement und für die erbrachten Leistungen aus. Daraufhin hielt Christian Teichert von der Montan-Uni Leoben einen spannenden Festvortrag über die Faszination der Nanostrukturen von Oberflächen und wie man sie mittels Tunnel-Mikroskopie untersuchen und manipulieren kann. Abschließend nützte er die Gelegenheit, um uns Physiker daran zu erinnern, auch über unseren naturwissenschaftlichen Horizont hinauszublicken und uns auch für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft(en) sowie die dringenden Fragen unserer Zeit – allem voran den Klimawandel – zu engagieren. Danach stand die mit Spannung erwartete feierliche Siegerehrung am Plan: Semir Mulalic (8A) platzierte sich solide im dritten Drittel, Niko Fink (ebenfalls 8A) reihte sich im vorderen Mittelfeld ein und Mark Prem gelang es sogar, Platz sieben von 47 Teilnehmenden zu erreichen.

Abschließend waren alle Beteiligten zu einem geselligen und festlichen Mittagessen im Steiermarkhof eingeladen.