Das Jahr der Gründung – 19. September 1906
Für unsere Schule schlägt die Geburtsstunde mit dem Erlass des k.k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 03. Mai 1906, der die Errichtung einer zweiten Staats-Realschule in Graz vorsieht.
Am Mittwoch, dem 19. September 1906 wird das erste Schuljahr der neu gegründeten k. k. II Staats-Realschule mit einem feierlichen Hochamt in der Stadtpfarrkirche eröffnet. Am Tag darauf nehmen 69 Buben, die die Aufnahmsprüfungen für die erste Klasse bestanden haben, in zwei Klassenräumen in der Kaiserfeldgasse 25 Platz. Dieses provisorische Quartier ist nach dem Auszug der Handelsakademie frei geworden. Es ist vorgesehen, dass ein eigenes Schulgebäude nach vier Jahren bezogen werden kann, doch es sollten bis dahin sechs Jahre vergehen.
Gerne wüssten wir, was nun in diesem ersten Schuljahr an der II. Staats-Realschule geschah. Der Jahresbericht nennt neben dem Direktor, dem bekannten Botaniker Dr. Anton Schwaighofer, lediglich fünf Lehrer. Die Stundentafel für die erste Klasse weist 28 Wochenstunden auf: 2 WStd. Religion, 4 WStd. Deutsche Sprache, 6 WStd. Französische Sprache, 3 WStd. Geographie, 3 WStd. Mathematik, 2 WStd. Naturgeschichte, 1 WStd. Geometrische Formenlehre, 4 WStd. Freihandzeichnen, 1 WStd. Schönschreiben und 2 WStd. Turnen.
Aus der Schülerstatistik des Schuljahres 1906/07 lässt sich ablesen, dass von 69 Erstklasslern 44 älter als zwölf sind. Es gibt unter ihnen sogar Fünfzehn- bis Siebzehnjährige! Nur 25 der 69 Schüler sind in Graz geboren, die übrigen kommen aus verschiedenen Teilen der Monarchie, doch bis auf zwei haben alle die Muttersprache Deutsch.
Das erste Vierteljahrhundert – 18. September 1931
Am 18. September 1931 finden sich 386 SchülerInnen – darunter 126 Mädchen – nach den Sommerferien wieder in der Schule ein.
Die II Bundes-Realschule in der Pestalozzistraße führt im Schuljahr 1931/32, bedint durch die auslaufenden Schulversuchsklassen “Neue Grazer Mittelschule”, vier verschiedene Schulformen: die letzen Klassen der siebenklassigen Realschule (6. und 7. Klasse), die achtklasige Realschule mit einer durchgehenden Unterstufe und einer 8. Klasse mit lediglich sieben SchülerInnen, das gemischte Realgymnasium Form A (6. bis 8. Klasse) und das Mädchen vorbehaltene Realgymnasium Form C.
Das 25-jährige Bestehen der Schule hat man bereits am 27. April 1931 in Erinnerung an den Gründertag gefeiert.
Das zweite Vierteljahrhundert – 12. September 1956
Am 12. September 1956 betreten 133 Erstklassler (die 1b-Klasse mit 50 Schülern!) das 2. Bundes-Realgymnasium in er Pestalozzistraße 5.
Das Schuljahr 1956/57 ist, wie viele Schuljahre davor und danach, geprägt von Raumnot. 841 SchülerInnen drängen sich in den 23 Klassen. Das Fehlen von Lehrsälen wird beklagt, denn auch diese mussten zu Klassenzimmern umfunktioniert werden.
Was heutige SchülerInnen wundern wird, ist die Trimestereinteilung des Schuljahres – von 1939 bis 1974 werden in der zweiten Dezemberwoche und in der dritten Märzwoche Schulnachrichten ausgeteilt, das Jahreszeugnis bekommt man Anfang Juli.
Das dritte Vierteljahrhundert – 18. September 1981
767 Kinder und Jugendliche, davon 106 Erstklassler, beginnen am 18. September 1981 in 25 Klassen das neue Schuljahr im 3. Bundesgymnasium Graz, Pestalozzistraße 5. Die Mädchen sind mit 127 noch in der Minderzahl.
Die Chronik des Schuljahres 1981/82 vermeldet am 12. November 1981 die große 75-Jahrfeier im Stefaniensaal.
Anfang der Achtzigerjahre beginnt man in österreichischen Bundes-Gymnasien mit dem Aufbau von Schulbibliotheken. Auch in unserer Schule gibt es dazu Überlegungen, aber die prekäre Raumsituation steht diesen Plänen entgegen. Dennoch wird im Schuljahr 1981/82 mit einer Revitalisierung der seit 1906 bestehnden Schülerbücherei begonnen.
Das volle Jahrhundert – 11. September 2006
Erstmals seit 100 Jahren beginnt für die SchülerInnen unserer Schule und für alle anderen österreichischen AHS das Schuljahr an einem Montag und nicht an einem Mittwoch.
In den letzten 25 Jahren hat es auch große Errungenschaften im wissenschaftlichen, medizinischen und technischen Bereich gegeben. Mit dem Einzug des Computers und des Internets haben sich unser Lernen, die Informationsmöglichkeiten und unser Alltagsleben entscheidend verändert.
Das 100 Jahre alte BG und BRG Pestalozzi, seit dem Jahr 2005 UNESCO-Schule, bemüht sich, den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden und den von Johann Heinrich Pestalozzi aufgestellten Maximen zu folgen: Den ganzen Menschen in der Erziehung zu berücksichtigen, indem Kopf, Herz und Hand der Kinder und Jugendlichen angesprochen werden.
Direktoren und Leiter
1906 – 01.02.1920 | Hofrat Dr. Anton Schweighofer |
1920 – März 1937 | Hofrat Dr. Rudolf Scharfetter |
März 1937 – Juli 1937 | Studienrat Hans Dürnberger als Leiter |
01.09.1937 –14.03.1938 | Hofrat Dr. Emmerich Kresbach |
14.03.1938 – Mai 1945 | Oberstudiendirektor Dr. Richard Stocker |
Mai 1945 – Juli 1945 | Hofrat Dr. Ferdinand Tremel als Leiter |
01.07.1947 – 30.11.1947 | Hofrat Dr. Emmerich Kresbach (ab Februar 1947 krankheitshalber beurlaubt) |
28.02.1947 – 31.12.1949 | Hofrat Dr. Franz Thaller |
01.01.1950 – 31.12.1971 | Hofrat Mag. Leonard Neumann |
01.01.1972 – 31.12.1980 | Hofrat Mag. Eduard Fleischhacker |
01.01.1981 – 31.08.2000 | Hofrat Mag. Dr. Werner Kristoferitsch |
01.09.2000 – 31.08.2010 | Hofrat Mag. Josef Hirschmann |
01.09.2010 – 31.08.2011 | OStR Mag. Heinz Ninaus |
seit 01.09.2011 | Dir. Mag. Dr. Gunter Pachatz |